Den Begriff “Barrierefreiheit” verbindet die Mehrheit vor allem mit Gebäuden, öffentlichen Plätzen oder Verkehrsmitteln. Durch die stetig voranschreitende Digitalisierung nimmt das Thema Barrierefreiheit auch einen immer wichtigeren Standpunkt in der IT ein. Öffentliche Stellen von Bund und Ländern wurden bereits zur Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit verpflichtet. Das bedeutet, dass Öffentliche Stellen des Bundes ihre Websiten, Applikationen und “elektronisch unterstützte Verwaltungsabläufe” barrierefrei gestalten müssen. Software ist schon seit langem im Berufsalltag fest integriert und wird von unterschiedlichen Personen genutzt. Um auch Menschen mit Einschränkungen an dieser Entwicklung teilhaben zu lassen, gibt es immer öfter Anforderungen an Software, die die Standards der Barrierefreiheit erfüllen.
Was ist barrierefreie Software?
Unter barrierefreier Software verstehen sich folgende Bedingungen:
- dass Nutzer das Programm/Applikation in vollem Umfang bedienen und nutzen können
- dass auch Menschen mit Einschränkungen keine Nachteile in der Nutzung des Programms erfahren
Ist barrierefreie Software wirklich so wichtig?
Barrierefreie Software ist wichtig, um sicherzustellen, dass Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, wie Seh- oder Hörbehinderungen, körperliche Einschränkungen oder Lernschwierigkeiten, die gleichen Möglichkeiten haben, digitale Informationen und Dienste zu nutzen wie Menschen ohne Behinderungen. Es geht darum, ein inklusives Umfeld zu schaffen, in dem alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten und Einschränkungen, in der Lage sind, digitale Produkte und Dienstleistungen ohne Einschränkungen und Barrieren zu nutzen. Barrierefreie Software ist auch wichtig, um gesetzliche Vorschriften und Normen, wie zum Beispiel die UN-Behindertenrechtskonvention oder die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV), einzuhalten. Diese Vorschriften verpflichten Unternehmen und Organisationen, sicherzustellen, dass ihre digitalen Angebote für alle zugänglich und nutzbar sind. Durch die Einhaltung dieser Vorschriften können Unternehmen und Organisationen auch potenzielle rechtliche Risiken vermeiden.
Darüber hinaus kann die Schaffung barrierefreier Software auch eine Chance sein, die Zielgruppe zu erweitern und neue Kunden und Nutzer zu gewinnen. Eine barrierefreie Software kann auch von Menschen ohne Behinderungen genutzt werden, um beispielsweise Texte und Bilder besser zu erkennen oder um die Bedienung zu erleichtern.